Früherkennung von Darmkrebs
Immunologischer Stuhltest und Koloskopie (Darmspiegelung)
Frauen und Männer ab 50 Jahren haben die Möglichkeit, zwischen zwei Methoden zur Früherkennung von Darmkrebs zu wählen:
- Test auf okkultes Blut im Stuhl: Dieser Test wird alle 2 Jahre durchgeführt.
- Früherkennungs-Darmspiegelung (Koloskopie): Es können maximal 2 Koloskopien im Abstand von 10 Jahren durchgeführt werden.
Diese Untersuchung ermöglicht es, bereits Vorstufen von Darmkrebs frühzeitig zu entdecken und direkt zu entfernen.
Lesen Sie dazu auch die nebenstehende Broschüre zur Darmkrebsvorsorge.
immunologischer Stuhltest
Der immunologische Stuhltest dient in erster Linie der Früherkennung und damit der Prävention von Darmkrebs. Der Test beruht auf dem immunologischen Nachweis von okkultem (verborgenem, verstecktem) Blut. Der immunologische Stuhltest wird allerdings im Gegensatz zum üblichen Hämoccult®-Stuhltest nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Im Rahmen des Darmkrebs-Screenings wird der Hämoccult®-Stuhltest ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich empfohlen. Ab dem 55. Lebensjahr wird zusätzlich die Koloskopie (Darmspiegelung) angeboten.
Der Nachweis von verstecktem Blut im Stuhl ist sehr wertvoll für die Diagnostik von Darmkrebs: Polypen. 70-80 % aller Darm-Polypen sind Adenome, die als Neoplasien (Neubildungen) eine maligne Potenz in sich tragen, das heißt sie können bösartig entarten. Die reiche Vaskularisierung (Durchblutung) dieser Neubildungen führt schnell zu geringen Blutbeimengungen im Stuhl, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.
Zum Nachweis dient neben dem immunologischen Stuhltest der sogenannte Hämoccult®-Stuhltest. Der Test kann falsch positive Ergebnisse liefern, da er auch auf tierisches Blut und pflanzliche Stoffe aus der Nahrung reagiert. Aus diesem Grund muss der Patient vorher auf rohe bzw. halbrohe Fleischwaren (z. B. Blutwurst) verzichten.
Der immunologische Stuhltest ist spezifischer, da er nur menschliches Hämoglobin nachweist (der Patient muss keine spezielle Diät mehr einhalten). Der Test enthält spezifische Antikörper (Stoffe die mit speziellen Oberflächenmerkmalen des Hämoglobins reagieren) und stellt daher ein empfindlicheres Verfahren dar.
Ein positives Testergebnis weist nur auf Blut im Stuhl hin und muss aus diesem Grund weiter untersucht werden. Das Blut kann unter anderem aus dem oberen Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) infolge eines Ulcus ventriculi (Magengeschwür) stammen. Auch Hämorrhoiden (knotenförmige Erweiterungen kleiner Arterien im Bereich des Darmausgangs, die leicht bluten) können ein positives Testergebnis bewirken.
Ein positives Testergebnis erfordert die endoskopische Untersuchung des gesamten Dickdarms (Koloskopie, Darmspiegelung).
Koloskopie (Darmspiegelung): Untersuchung des Dickdarms und des Enddarms.
Eine Koloskopie, auch Darmspiegelung genannt, ist eine Untersuchung des Dickdarms und des Enddarms. Dabei wird ein flexibler Schlauch mit einer Kamera, das sogenannte Koloskop, über den Anus in den Darm eingeführt. Diese Methode ermöglicht es dem Arzt, die Darmschleimhaut genau zu betrachten und krankhafte Veränderungen wie Polypen oder Tumore frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls direkt zu entfernen.
Ablauf der Untersuchung:
- Die Koloskopie dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten.
- Vor der Untersuchung erhält der Patient ein Beruhigungsmittel, um die Untersuchung angenehmer zu gestalten.
- Während der Untersuchung kann der Arzt Gewebeproben entnehmen oder abnormales Gewebe entfernen.
Eine Koloskopie ist eine wichtige und effektive Methode zur Früherkennung von Darmkrebs und anderen Darmerkrankungen. In unserer Praxis führen wir keine Koloskopien durch. Diese Untersuchung wird i.d.R. von Gastroenterologen durchgeführt. Diese Fachärzte sind auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisiert.